Hallöchen allerseits, mag mich als Mama auch mal hier einklinken. Meine Tochter ist auch grad in so nem Anti-Hausaufgaben-Fieber, nur mit 11 Jahren macht man glaub ich die HA für die Lehrer, damit die nicht meggern. Berufliche Perspektiven sind also noch nicht so "wichtig" für sie. Ich bin nicht der Typ Mama, der bei den HA hinter ihr steht und sagt: "Mach das, sonst wird aus dir NICHTS!Dann versagst du total, wenn du mal älter wirst!" Kann und will ich nicht.
Was ich aber machen werde ist folgendes: Ich werd mir ein paar, meiner Meinung nach sehr überzeugende, posts rauspicken, ausdrucken und ihr unter die Nase halten. Warum? Ich bin erstaunt, wirklich sehr angenehm überrascht, dass der größte Teil der teenies hier Hausaufgaben für enorm wichtig hält. Nicht nur für die späterer Ausbildung sondern auch einfach, um im Unterricht mehr "Spaß" und Erfolg zu haben. Als der Thread gestartet wurde, dachte ich, dass dann Massen von Posts folgen, die eine Abschaffung der HA begrüßen und fordern. Dem ist nicht so.
Ich hab auch meiner Ma - ner Mathelehrerin für Privatunterricht - von euch erzählt. Sie hat auch ganz große Augen bekommen...^^
Was mir auffiel:
Das dumme an der Sache ist, dass nach meiner Einschätzung ca. 90%+ der Schüler nicht den Ernst der schulischen Ausbildung begreifen.
Das soll heißen, in der Schule findet man alles Scheisse was man lernen muss, Hausaufgaben sowieso und an schlechten Noten sind nur die Lehrer schuld.
Es gibt ja soviele schönere Dinge als die Schule: Computer, Freunde, Sport, Parties etc.
Es wird ja von unserer "Spassgesellschaft" auch nicht anders vorgelebt. Nur der Haken ist - Ohne Geld kein Spass - und ohne vernünftigen Job kein Geld - und ohne vernünftige Ausbildung keinen vernünftigen Job - und die Ausbildung wird auch nix ohne gute Noten - und die wiederum werden nix ohne lernen, Hausaufgaben und erledigen von Dingen, die auch mal keine Spass machen.
Die Rechnung für das mangelnde Interesse bekommt man ja auch immer erst am Jahresende oder noch später, beim Schulabschluss...
Ich hab leider mein Abi damals auch nur mit 2,5 bestanden obwohl ich locker eine 1,5 hätte schaffen können. Heute ärgere ich mich darüber.
Französisch habe ich damals gehasst, nie was dafür gemacht und immer gerade so eine 3 bekommen. Heute kann ich gerade noch "Je ne sais pas" sagen, und das in einer Zeit, wo Fremdsprachen gefragt sind wie nie.
Später im Studium wollte ich gern weitere Fremdsprachen lernen, leider hat es zeitmäßig nie so richtig gepasst.
Nur mit Englisch allein kommt ihr heute nicht mehr weit, das ist standard - Wer es nicht kann, kann den Job gleich vergessen.
Heute setzte ich mich nach 8-10 Stunden Arbeit in der VHS hin und lerne Spanisch - und opfere damit meine ohnehin schon geringe Freizeit.
Ich bin der Meinung, die meisten begreifen noch nicht mal während des Studiums wofür sie eigentlich lernen - auch hier leben viele nach der Philosophie "Hauptsache irgendwie durchkommen".
Zum Glück habe ich persönlich dann irgendwann begriffen wofür ich das alles mache - für mich und meine Zukunft - und habe auch mein Diplom mit einer 1,* bestanden.
Was will ich damit sagen?
Auch wenn es schwer verständlich erscheint: Ihr habt JETZT die Chance gute schulische Leistungen zu bringen, nicht in 10 oder 20 Jahren.
Wenn ihr eure Noten jetzt versaut, habt ihr es später unverhältnismäßig schwerer. Und nach 20 Jahren ödem Job zu sagen "Ach hätt ich doch damals ein bisschen mehr gemacht..." - Das bringt dann auch nichts mehr.
Den Abschluss (welchen auch immer) macht ihr nur EIN Mal. Und für gute Noten muss man eben lernen und auch Hausaufgaben machen. Ob diese Sinnvoll sind oder nicht - das sei völlig dahingestellt. Das entscheiden nämlich leider andere. Ich selbst bin der Meinung, die Le(e)hrpläne an den Schulen bedürfen DRINGEND einer überarbeitung, aber wie gesagt die Lehrpläne macht das Kultusministerium. Und wenn die morgen festlegen ihr müsst die Nationalhymne von Timbuktu rückwärts singen um eine 1 zu bekommen, dann werdet ihr leider auch das machen müssen.
Dein ganzer post fällt mir wirklich negativ auf, das war auch der Grund, warum ich mir diesen rausgepickt hab. Ich weiß, niemand hat mich um ne Bewertung von posts hier im Thread gebeten, ich bin aber mal so frei und mach es trotzdem, weils mich einfach bei beschäftigt und mir auch beim Lesen des gesamten Threads so aufgefallen ist.
Du stehst mit erhobenen Zeigefinger da und hälst ne Predigt. So wirken deine Worte auf mich und ich bin kein Teenie sondern 31 Jahre. Mit allem was du sagst, hast du recht, zumindest mit fast allem, aber so wie du das hier rüberbringst würd ich an Teenies Stelle denken und sagen:" Du mich auch..."
Allein der erste Satz spricht für sich. 90% der Schüler? Deine Einschätzung? Haste ne offizielle Umfrage gemacht? Gibts Belege für deine 90% Privateinschätzung? Oder ist das einfach nur ne überzogene Äußerung gewesen um klarzumachen, wie bescheuert unsre heutigen Kinder und Teenies doch wohl sind? Und: Hast du vorher diesen Thread gelesen? Wo sind da deine 90% ? Sowas fällt dir gar nicht auf, du hast einfach nur nen völlig negatives Bild, was die Kids von heute angeht. 90% sind faul und dumm. Basta.
Bleib doch mal hier im Forum mit deinen Gedanken, setz dich doch mal auseinander mit dem, was unsre Member hier geschrieben haben, lies im Stamm, im OT, und du siehst, wie wichtig HA für viel User hier sind. So oft sind hier schon Threads/Posts verfasst worden, wo drin steht: "Ich brauch mal Hilfe, kann mir das mal jemand erklären?"....
Du aber drückst nen Stempel drauf und meinst damit was bewirken zu können.
Du berichtest von deinen Erfahrungen, dass du selber hättest besser sein können, und jetzt Opfer bringen musst im Zuge der VHS. Denk mal nach, frag mal in deinem Freundeskreis, wieviele Leute genauso denken wie du, wieviele sich in den A*** beißen, weilse nicht fleißiger waren. Das isn Phänomen, welches existiert, seitdem alle Kinder zur Schule gehen dürfen. Und dieses Phänomen wird wohl immer immer weiter existieren, weil eben in so nem Alter auch andere Dinge wichtig sind als der berufliche Erfolg, das Geldverdienen und Karriere. Wenn wir da als "alte Hasen" sagen:" Machts net so wie wir! Seid fleißiger!" bringt das Null. Das hat bei uns damals nicht gewirkt und wird auch in Zukunft nicht wirklich wirken, zumindest nicht auf diese Art und Weise. Ich selber tret mich auch in den Hintern, und ich hab nichmal n Abi.
Zudem schreibst du, dass die meisten noch nicht mal während des Studiums begreifen, wofür sie das alles machen. Dem möchte ich gern was entgegenhalten. Und zwar auch wieder das Alter, die geistige Reife und die Entwicklung der Studies. Wofür ist dieser Lebensabschnitt denn im Grunde da? Um stur irgendwas zu studieren, was man sich während der Abizeit rausgesucht hat? Oder um herauszufinden, was man wirklich will?
Mal drüber nachgedacht, wieviele Studies nebenher noch jobben müssen, um Wohnung und Lebensunterhalt + Studium finanzieren zu können?
Mal drüber nachgedacht, dass nicht jeder Mensch als Arbeitstier geboren wird, und auch n bissl leben will? Und das nicht erst mit 65 Jahren?
Ich kanns net leiden, wenn jemand permanent so nen miesen Stempel draufdrückt, entschuldige bitte. Deine Sichtweise ist mir zu einseitig.
Der letzte Absatz gefällt mir auch net^^....Es ist nicht so, das man nen Abschluss nur einmal machen kann. Wem jetzt kein Abitur liegt, der kanns später nachholen, in der Abendschule oder VHS. Per Fernstudium gehts auch. Was du hier verlangst ist, dass sich die Schüler einfach nur willenlos als kleines Zahnrad ins große Gesellschaftsgetriebe einfügen. Ohne jeglichen Individualismus und vor allem ohne jegliche Motivation.
Vergessen hast du auch, dass viele viele Lehrer zu viele Hausaufgaben geben, weil sie mit der Vermittlung des Stoffes im Unterricht nicht hinterherkommen. Aus welchen Gründen auch immer, sei es die eigene pädagogische und methodische Unfähigkeit oder die mangelnde Zeit oder was weiß ich. Fakt ist, dass sich die Kids dann zu Hause hinsetzen sollen und sich den Stoff selber beibringen müssen. Ob das nu Naturwissenschaften oder Sprachen sind. Die Schüler sind auf sich allein gestellt. Ich weiß von Jugendlichen, die sich keine Nachhilfe leisten können, weil diese einfach zu teuer ist. Wenn daheim nix aufe hohen Kante liegt, dann sind die Hände gebunden. Was ist mit solchen Jugendlichen? Falln die auch unter deine 90%?
Was wolltest du mir deinem post erreichen? Diese Frage stellt sich mir. Aufzeigen, wie schlecht es dir jetzt geht, weil du ja Opfer bringen musst? Anklagen, wie bekloppt unsre Kids sind? Oder wolltest du motivieren? Solltest du die letzte Frage mit nem "Ja" beantworten, dann denk nochmal drüber nach, ob dieser Schuss nicht eher nach hinten losgehen kann, denn Motivation findet man nicht wirklich bei dir. Die Anklage überwiegt. Allein schon deine Reaktion auf Methusalix zeigt das.
Danke fürs lesen, W7F.
Hausaufgaben sind sinnvoll, solange sie ne festigende Wirkung haben. Solange man damit üben kann, was im Unterricht besprochen wurde. Solange Autodidaktik keine Grundvorraussetzung ist. Dass nen 10-Klässler hin und wieder mal nen Referat halten sollte, dass er sich selbst erarbeitet hat, in Eigeninitiative, is ok. Aber dass nen Schüler sich ne Kurvendiskussion selber beibringen muss, is nicht ok. Ich bin für Hausaufgaben, die im Durchschnitt je nach Klassenstufe maximal 2 Stunden am Tag einnehmen. Dazu bedarfs aber leider besserer Lehrer und nem besseren Schulsystem.
Janie